1995 - Dark Universe

Game: Dark Universe: Hüter des Friedens
Entwickler: Martin Gesmbh (NEO Software (Producer), Max Design (Publisher))
Plattform: PC 
Genre: Strategie
Release: 1995
                                                                    Martin, Max und Neo
Dark Universe war ein Spiel aus Österreich. Entwickelt wurde es von der Martin Gesmbh und produziert von Neo Software. Letztere waren zwei Jahre zuvor erst gegründet worden und hatten bereits durch Games wie "Whales Voyage" oder "Der Clou" auf sich aufmerksam gemacht. Später folgten dann unter anderem noch "Die Völker" (über eine Million verkaufte Exemplare) und 2003 - nachdem das Studio 2001 vom amerikanischen Publisher Take 2 Interactive übernommen und in "Rockstar Vienna" umbenannt worden war - auch die Xbox Version von GTA Vice City und die Xbox- und die PS2-Version von Max Payne 2. 2006 wurde Rockstar Vienna von Take 2 sehr überraschend dicht gemacht. Es folgte bis 2010 noch eine Phase als "Deep Silver Vienna", dann war endgültig Schluss. Das nur um zu erklären, wo Neo Software spielte.

Publisher von Dark Universe war mit Max Design der dritte Österreicher im Bunde, gegründet 1991 von Albert und Martin Lasser sowie Wilfried Reiter. Bekannt wurde Max Design vor allem für seine anspruchsvollen Wirtschaftssimulationen wie Anno 1602 (2 Millionen verkaufte Exemplare), Anno 1503 (beide gemeinsam mit Sunflowers), Oldtimer oder Clearing House (für das ich dann im selben Jahr noch die Musik machte). Der Verantwortliche bei der Martin Gesmbh hieß tatsächlich "Martin Martin" - das kann kein Wunschkind gewesen sein. Ich erinnere mich aber daran, in erster Linie mit Wilfried Reiter Kontakt gehabt zu haben. Bis 1994 hatte ich noch schriftlich Buch geführt über meine Aufträge und Kontakte, aber mit dem Anbruch des Email-Zeitalters sind die späteren, digitalen Aufzeichnungen alle mit der Zeit im Datennirwana gelandet.

                                                                                 Die Musik zu Dark Universe

Dark Universe ist meines Wissens das einzige Game, das jemals mit mir als Musiker auf der Verpackung geworben hat. Ok, nicht mit einem Riesenaufkleber auf dem Cover, sondern klein auf der Rückseite (wobei man auch noch meinen Namen falsch geschrieben hat), aber egal - irgendjemand hat anscheinend geglaubt, damit ein paar Exemplare mehr verkaufen zu können. Irre.

Da hätte ich mir ja dann etwas mehr Mühe geben können und mich daran erinnern, was genau ich damals eigentlich für dieses Spiel gemacht habe, aber mehr als den Titeltrack konnte ich nicht mehr finden - die Ingamemusiken sind wohl für immer verloren. Wie Tränen. Im Regen. Zitat Ende. Auf der CD finden sich im Verzeichnis "Musik" 12 Tracks, aber leider nur als ".dat" Files und damit nicht abspielbar. Sollte die noch jemand haben: Ich wäre dankbar, da noch mal reinhören zu können.

Von der Titelmusik existieren immerhin mehrere Versionen: Eine klanglich abgespeckte für Soundblaster-Pieps-Karten und tatsächlich auch eine für General MIDI. Ich hatte mir damals für die PC-Aufträge ein Roland CM 500 - Modul gekauft, das zwar nicht mehr konnte, als die 127 GM-Sounds abzuspielen, trotzdem aber über 2.000 DM gekostet hatte. Und heute noch bei mir im Keller rumliegt und vermutlich sogar noch funktioniert. Die MIDI-Version klingt auch eigentlich gar nich mal so übel, wie ich finde, die hat was Heroisches - die müsste man nur mal vernünftig instrumentieren. Kommt auf meine to-do-Liste.

Als Soundsystem kam hier nicht das übliche MSS (Miles Sound System), sondern "Loudness" von Andreas Molnar zum Einsatz (eine Art AdLib Tracker) - mit dem ich des öfteren zusammengearbeitet hatte. Das hatte den Vorteil, dass man bei Problemen den Entwickler direkt befragen konnte, der sein System dann auch immer den jeweiligen speziellen Anforderungen angepasst hatte.

Mehr Infos zum Loudness Sound System gibts tatsächlich noch hier: http://www.vgmpf.com/Wiki/index.php?title=LDS


                                                                     Darum geht es bei Dark Universe

"Übernehmen SIe die Rolle eines Feldherren einer außerirdischen Rasse und versuchen Sie, sich gegen die korrupte, menschliche durchzusetzen. Führen SIe Ihr Volk an und bringen Sie es zum Sieg. Doch nur, wer über die lebensnotwendigen Rohstoffe verfügt, der kann auch geeignete Streitkräfte aufstellen. Errichten Sie Abbaustätten und Kraftwerke sowie Lager- und Produktionshallen. Entwickeln SIe neue Raumschifftypen und rüsten Sie Ihre Armee auf. Nur, wenn Sie auch genügend Mittel in die Forschung investieren, können Sie auf längere Sicht der Gewinner sein. Ist es Ihre Bestimmung, den Frieden wieder herzustellen?" (Klappentext)

                                                  Irre: Mein Name auf der Rückseite des Covers!

                                                                    So urteilte damals die Presse
"Softwaretechnisch zwar alles andere als brilliant, besteht dennoch eine große Motivation, weiterzukommen. Schade ist nur, daß sich der Spielverlauf von einem zum anderen Spiel nur wenig verändert. Selbst die unterschiedlichen Schwierigkeitsstuden ändern daran nur wenig, da mit ihnen nur die Ausgangsposition verändert wird. Der Mangel an künstlicher Intelligenz ist ebenfalls bedauernswert.(...) Der Sound ist zwar nicht von berauschender Qualität, aber akzeptabel." - PC Games, Juli 1995, 70% (Sound: 65 %)

Hier geht es zum kompletten Review:
"Grafisch sieht die Zukunft allerdings ganz schön alt aus, insbesondere die Menüs sind mit dem Begriff zweckmäßig noch schmeichelhaft umschrieben. Die Musik im Spiel kann beim besten Willi nur noch als nervtötend bezeichnet werden, und Schwächen im Gamedesign sind obendrein zu vermelden: Die Handlungsmöglichkeiten halten sich in Grenzen (es kann sogar vorkommen, daß man ganze Spielrunden hindurch gar nichts zu tun hat), und sämtliche Kämpfe macht die CPU mit sich alleine ab. Was bleibt, ist ein „Master of Orion“ mit Schwerpunkt auf dem wirtschaftlichen Aufbau - und weitaus weniger Unterhaltungswert, als ihn das Original schon vor zwei Jahren zu bieten hatte.." - PC Joker,August 1995 - 59%

Hier geht es zum kompletten Review:
"Manchmal ist es doch besser, geschickt zu klauen, als aus falsch verstandener Eitelkeit eigene Wege zu gehen uns sich dann zu verzetteln. Dark Universe hätte ein wunderbares Management- und Strategiespiel werden können, wenn man einige wichtige Steuerungselemente hinzugefügt hätte. So kann man die Entwicklung der eigenen Technologie nicht durch Einteilung von Wissenschaftlern vorantreiben. Sowieso wäre ein Bevölkerungsmanagement nicht schlecht gewesen, denn so hätte man die Produktivität der anderen Einrichtungen ebenfalls auf diese Weise steuern können. So wird alles Bauen, Besiedeln und Erforschen zu einer langwierigen Angelegenheit, bei der man etliche Runden lang nur entnervt auf den Rundenknopf drückt, weil nichts passiert." - Power Play, Juli 1995, 57%

Hier geht es zum kompletten Review:
"Außer beinharten Wirtschafts-Strategen dürfte sich niemand für diese schlecht verpackte Kolonie-Aufpäppelei begeistern können." - PC Player, Juli 1995, 43%

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                                                                                           Intro & Gameplay

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